E-Mail Sicherheit in Unternehmen – Interview

DMARC

Das Thema E-Mail Sicherheit ist lästig, wird aber immer wichtiger, wie wir an der aktuellen BSI-Veröffentlichung sehen, die sich explizit diesem Thema widmet. Ich hatte bei meinem letzten Besuch in Frankfurt die Gelegenheit, mit unserem Experten für E-Mail Sicherheit, Herrn Jochen Schönweiß, zu sprechen.

Susanne Neuber: Hallo Jochen, sag mal, warum sollte das Thema E-Mail Sicherheit Unternehmen interessieren?

Jochen Schönweiss: Oh, da gibt es natürlich eine ganze Menge Gründe! Zunächst einmal ist die E-Mail nach wie vor das Einfallstor Nummer 1 für Cyberangriffe.

Ich denke da zum Beispiel an CEO-Fraud, bei dem sich der Angreifer als eine ranghohe Führungskraft des Unternehmens ausgibt und von einem Mitarbeiter die Überweisung größerer Summen fordert. Oder an Phishing generell oder Ransomware. Das Prinzip ist immer ähnlich: Angreifer nutzen täuschend echte E-Mails, um Mitarbeiter zur Preisgabe sensibler Daten oder zur Ausführung schädlicher Dateien zu bringen.

Weiterhin werden in Firmen tagtäglich vertrauliche Daten (Kundendaten, Verträge, Angebote, interne Informationen) versendet. Unverschlüsselte oder kompromittierte E-Mails können zum Datendiebstahl führen – mit gravierenden finanziellen und rechtlichen Folgen. So kann ein erfolgreicher Angriff per E-Mail erhebliche Kosten verursachen (z. B. durch Betriebsunterbrechungen, Rechtsstreitigkeiten). Zusätzlich können Geldstrafen und Bußgelder durch Aufsichtsbehörden verhängt werden.

SN: Ok, das sind schon mal viele gute Gründe, die einen hellhörig werden lassen sollten. E-Mail Verkehr findet ja aber auch mit Kunden oder Dienstleistern statt.

JS: Genau! Zum Kunden hin gesehen kann ein E-Mail-Leak oder erfolgreicher Cyberangriff den Ruf eines Unternehmens massiv schädigen. Kunden und Partner erwarten, dass ihre Daten sicher behandelt werden – eine Sicherheitsverletzung kann Vertrauen dauerhaft zerstören.

Nicht zu vergessen ist auch, dass es mittlerweile eine Reihe von gesetzlichen Vorgaben gibt, die eingehalten werden müssen. Datenschutzgesetze wie die DSGVO schreiben den Schutz personenbezogener Daten vor – auch beim Versand per E-Mail. Branchen mit hohen regulatorischen Anforderungen (z. B. Finanzwesen, Gesundheitswesen) müssen da noch einmal besondere Sicherheitsstandards einhalten.

Wir beobachten, dass die Angreifer immer professioneller werden: mit KI-generierten Phishing-Mails, gefälschten Absenderadressen oder gezielten Social-Engineering-Attacken. Herkömmliche Spamfilter reichen oft nicht mehr aus.

SN: Mich hast Du auf jeden Fall schon mal überzeugt. Welche Abteilung sollte Deiner Meinung nach das wichtige Thema E-Mail Sicherheit in die Hand nehmen?

JS: Das Thema E-Mail-Sicherheit betrifft zwar das gesamte Unternehmen, aber die Verantwortung sollte klar zugewiesen sein – mit Schnittstellen zu mehreren Abteilungen.

In erster Linie sehe ich die IT bzw. IT-Sicherheitsabteilung in der Verantwortung, bei größeren Firmen also der CIO bzw. CISO. Er hat das technische Know-how zur Implementierung von Schutzmaßnahmen (z. B. Spamfilter, E-Mail-Verschlüsselung, DMARC), kennt die Infrastruktur des Unternehmens und kann Risiken erkennen, bewerten und absichern. Er ist derjenige, der in der Lage sein sollte, Sicherheitsvorfälle zu erkennen und zu beheben.

SN: Dann liegt das Thema also bei der IT?

JS: Nicht nur. Auch der Personalabteilung kommt meines Erachtens eine wichtige Rolle zu. Oft ist der Mensch das schwächste Glied der Sicherheitskette. Deswegen ist eine gute Schulung der Mitarbeiter wichtig. Auch das E-Mail-Marketing, der Datenschutzbeauftragte und nicht zuletzt die Geschäftsführung sind bei dem Thema miteinzubeziehen.

SN: Wie kann der Schutz konkret aussehen? Welche Produkte helfen?

JS: Zu Sicherstellung der Authentizität von E-Mails empfehle ich sowohl die Kombination aus DMARC; SPF und DKIM , als auch das Signieren und ggf. Verschlüsseln von E-Mails mithilfe von S/MIME oder PGP. Damit das ganze auch zum Kunden hin sichtbar wird, ist BIMI eine gute Ergänzung

SN: Oha, was verbirgt sich hinter diesen ganzen Kürzeln?

JS: Also, DMARC ist ein Protokoll zur E-Mail-Authentifizierung, das SPF (Sender Policy Framework) und DKIM (DomainKeys Identified Mail) ergänzt. DMARC ermöglicht es Domaininhabern, Richtlinien für den Umgang mit nicht authentifizierten E-Mails zu definieren und kann regelmäßige Berichte liefern, die Informationen darüber enthalten, wie die E-Mails der Domain durch SPF und DKIM authentifiziert wurden, sowie Details über mögliche Probleme und Missbrauchsfälle.

SPF ist ein Protokoll zur Überprüfung der IP-Adressen eines Absenders einer E-Mail. Es verwendet DNS-Einträge, um zu bestätigen, dass der sendende Server berechtigt ist, E-Mails im Namen einer bestimmten Domain zu versenden.

DKIM (DomainKeys Identified Mail) ist ein Signaturverfahren für E-Mails, bei dem der Absender eine kryptografische Signatur mit dem privaten Schlüssel der Domain erstellt. Der Empfänger kann diese Signatur mit dem öffentlichen Schlüssel im DNS verifizieren, um die Authentizität und Integrität der E-Mail zu überprüfen.

Mit S/MIME (Secure/Multipurpose Internet Mail Extensions) und PGP (Pretty Good Privacy) kann der Sender E-Mails signieren und verschlüsseln, um Vertraulichkeit, Authentizität und Integrität der Kommunikation sicherzustellen

Und BIMI (Brand Indicators for Message Identification) ist ein E-Mail-Sicherheitsstandard, der es Unternehmen ermöglicht, ihr Markenlogo neben E-Mails anzuzeigen, die sie senden. Dies geschieht durch die Authentifizierung von E-Mails mittels DMARC, wodurch die Wahrscheinlichkeit verringert wird, dass Phishing- oder Spam-E-Mails im Namen der Marke versendet werden. BIMI erhöht das Vertrauen der Empfänger in die Authentizität von E-Mails und stärkt gleichzeitig die Markenwahrnehmung.

SN: Ach, ich glaube, das kenne ich, bei meinen E-Mails ist jetzt manchmal das Logo des Absenders im Postfach. Das sieht super aus finde ich.

JS: Ja und nicht nur das, es beweist die Authentizität des Absenders und erhöht damit Deine Sicherheit als Kunde.

SN: Das scheint mir eine runde Sache zu sein. Vielen Dank für das Gespräch lieber Jochen!

JS: Gerne und kein Problem! Melde Dich gerne, wenn Du noch Fragen hast.

Haben Sie noch Fragen bzw. benötigen Sie Unterstützung bei der Implementierung der genannten Sicherheitsprotokolle? Dann wenden Sie sich gerne direkt per Mail an jochen.schoenweiss@nameshield.net!


BSI empfiehlt Upgrade für die E-Mail-Sicherheit und fordert offiziell DMARC-Standard

Am 26. Mai 2025 hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in einem Beitrag der Allianz für Cyber‑Sicherheit (ACS) neue Impulse zum Thema E‑Mail-Sicherheit gesetzt – mit erheblicher Bedeutung für alle Unternehmen, die E-Mails versenden.

🚀 Was wurde angekündigt?


📢 Aktivierung von SPF, DKIM und DMARC als zentraler Baustein gegen Spoofing und Phishing – seit langem bewährte Standards, nun mit verstärktem Fokus durch das BSI

📢 Empfohlene Einrichtung von DANE mit DNSSEC-Schutz: Besonders für eingehende Mails wird ein durchgängiger Schutz empfohlen. DNSSEC ist Voraussetzung, um TLSA-Einträge abzusichern und Manipulationen über DNS-Ausgestaltung wirksam zu verhindern: Ein echter Mehrwert im Angebot für Kunden, die nicht nur Domain-Sicherheit, sondern Ende-zu-Ende‑Authentizität wünschen.

Achtung: nicht jeder Registrar stellt seinen Kunden DNSSEC zur Verfügung – bei Nameshield ist dies selbstverständlich möglich, sprechen Sie uns gerne an.

📢 Praktische Tipps zur Konfiguration und Hinweis auf häufige Fehler, z.B. Null-MX für nicht‐genutzte Domains oder typische Zeichen- und Tippfehler beim Eintrag der SPF-, DKIM- und DMARC-Records.

📢 Warnung vor geringer DNSSEC-Durchdringung: Viele Unternehmen scheuen DNSSEC aus Angst vor Fehlkonfiguration – dabei ist es das Rückgrat der E‑Mail-Sicherheit. Denn: Ohne DNSSEC bleibt SPF-, DKIM- oder DMARC-Schutz eine potenzielle Schwachstelle.

Benötigen Sie Unterstützung bei der Umsetzung der empfohlenen Maßnahmen? Sprechen Sie unser Team gerne an.


Ab sofort gültig: Microsofts neue DMARC-, SPF- und DKIM-Anforderungen

Am 5. Mai 2025 hat Microsoft angekündigt, sein E-Mail-Sicherheitssystem zu verbessern, indem nun neue strenge Anforderungen für die Authentifizierung von E-Mails gelten.

Dieser Schritt kommt nicht überraschend und reiht sich in die Reihe von Gmail, Yahoo und Apple ein, die seit 2024 DMARC von Absendern verlangen, die mehr als 5000 oder mehr E-Mails pro Tag versenden. Die wichtigsten E-Mail-Dienste haben somit ihre Anforderungen an die Sicherheit von E-Mails verschärft, um besser gegen zahlreiche Cyberbedrohungen (Spam, Phishing durch Identitätsdiebstahl) vorgehen zu können.

Dabei sind nicht nur große Konzerne von dieser neuen Regeln betroffen, es reicht bereits aus, einmal an einem Tag 5000 E-Mails zu versenden, z. B. für eine Marketingkampagne, um betroffen zu sein. So können auch kleine Unternehmen und Verbände dem Risiko ausgesetzt sein, dass ihre E-Mails zurückgewiesen werden.

Welche Risiken bestehen für nicht konforme Unternehmen?

Unternehmen, die sich nicht auf diese neuen Anforderungen eigestellt haben, riskieren seit dem Inkrafttreten dieser Regeln am 5. Mai, dass ihre E-Mails im besten Fall im Spam landen und im schlimmsten Fall abgelehnt werden. Microsoft hat klargestellt, dass nicht authentifizierte E-Mails den Code „550; 5.7.515 Access denied, die sendende Domain [SendingDomain] erfüllt nicht die erforderliche Authentifizierungsstufe“ tragen werden.

Unternehmen riskieren daher:

  • dass ihre E-Mails nicht ankommen (Marketing-E-Mails, Rechnungen, Zurücksetzen von Passwörtern oder andere wichtige Mitteilungen).
  • ihren Ruf als nicht konformer Versender zu beschädigen und das Vertrauen ihrer Kunden zu gefährden.  

Wie können Sie die neuen Microsoft-Richtlinien einhalten?

Mehrere Protokolle wie SPF, DKIM und DMARC können effektiv eingesetzt werden, um Ihre E-Mails zu sichern:

  • SPF (Sender Policy Framework) ermöglicht es Mailservern zu überprüfen, ob eine empfangene E-Mail tatsächlich vom gemeldeten Hostserver stammt. Diese Überprüfung erfolgt automatisch und ist für den Empfänger transparent.
  • DKIM (Domain Keys Identified Mail), ist eine kryptografische Signatur des DKIM-Nachrichtenkörpers, die die Authentizität der Absenderdomain überprüft und die Integrität der Nachricht gewährleistet.
  • Schließlich wird DMARC (Domain-based message authentication, reporting and conformance) in den Authentifizierungsprozess für eingehende E-Mails einer Organisation integriert. Mithilfe von DMARC können Empfänger feststellen, ob eine Nachricht konform ist. Es setzt voraus, dass die Nachricht die SPF- und/oder DKIM-Validierung durchlaufen hat und die Domainnamen übereinstimmen.

DMARC ist eine Pflicht, keine Option mehr: Nameshield unterstützt Sie bei der Einhaltung der Vorschriften!

Angesichts dieser Veränderungen bietet Nameshield maßgeschneiderte Dienstleistungen an, um Unternehmen und Organisationen dabei zu helfen, die DMARC-Anforderungen von Microsoft bestmöglich zu erfüllen :

  • Einrichten Ihrer Plattform
  • Begleitung bei der Veröffentlichung der DMARC-Einträge in allen Zonen
  • Überprüfung von SPFs (Syntax, IP-Liste, abgewerteter oder leerer Wert, …)
  • Vorschlag zur Anpassung der sendenden Subdomains, mit dem Ziel, die Angriffsfläche zu begrenzen
  • Analyse der RUAs und Empfehlungen für notwendige SPF / DKIM-Änderungen
  • Empfehlung der durchzuführenden Änderungen: DMARC-Quarantine, Reject und Anpassung der SPF- und DKIM-Einträge.
  • Verfolgung von auffälligem Verhalten, Phishing-Versuchen und Sensibilisierung.

Um DMARC richtig zu verstehen, können Sie unsere Infografik herunterladen. Zögern Sie nicht, sich mit unseren Teams in Verbindung zu setzen, um Ihre Fragen zu beantworten und Ihre E-Mails zu sichern.

World-Backup Day – Datensicherheit ist Unternehmenssicherheit

Jedes Jahr wird am 31. März der „World Backup Day“ gefeiert. Ein wichtiger Reminder für Unternehmen und Privatpersonen auf einen grundlegenden Aspekt der IT-Sicherheit zu achten: die regelmäßige Sicherung Ihrer Daten.

Datenverlust kann für ein Unternehmen überlebensbedrohlich sein. Das zehnte Barometer zur Cybersicherheit von Unternehmen, das von Opinionway für CESIN erstellt wurde, schätzt, dass 47 % der Unternehmen im Jahr 2024 „mindestens einen signifikanten Cyberangriff erlitten haben.“ Der Diebstahl von Daten wird als eine der Hauptfolgen von Angriffen genannt, die im Vergleich zum Vorjahr deutlich zugenommen haben.

Die Bedeutung einer robusten Datensicherung ist daher nicht zu vernachlässigen. Kein Unternehmen ist vor einem Cyberangriff gefeit: Der Schutz und die Sicherung von Daten sind von entscheidender Bedeutung, um die Geschäftskontinuität des Unternehmens zu gewährleisten, aber auch um zu verhindern, dass es im Falle eines Angriffs zum Stillstand kommt und Datenverluste auftreten, die irreparabel sein könnten.

Datenverlust verhindern mit der 3-2-1-1-0 Regel

In „L’État de la menace informatique“ erklärt die ANSSI, dass die Cloud-Umgebung „ein wachsendes Ziel von Cyberangriffen“ sei. Die Backup-Strategie sollte daher nichts dem Zufall überlassen. Um im Falle eines Vorfalls eine schnelle und effiziente Wiederherstellung zu gewährleisten, empfehlen Cybersicherheitsexperten die Anwendung der Regel 3-2-1-1-0:

  • 3 Kopien der Daten: Ein nicht dupliziertes Datenelement ist ein potenziell verlorenes Datenelement. Es ist daher erforderlich, mindestens drei verschiedene Versionen Ihrer Dateien aufzubewahren.
  • 2 verschiedene Medien: Diversifizieren Sie Ihre Speicherlösungen, um die Risiken im Zusammenhang mit einem Hardwareausfall zu minimieren.
  • 1 verschlüsselte Offsite-Kopie: Ermöglicht im Falle eines Brandes, Diebstahls oder Cyberangriffs eine ausgelagerte Sicherung und Verfügbarkeit der Daten.
  • 1 verschlüsselte Offline-Kopie: Gewährleistung der Datenwiederherstellung auch bei einer allgemeinen Beschädigung des Informationssystems.
  • 0 Backup-Fehler: Fehlerfreie Wiederherstellungstests (ein Backup ohne regelmäßige Wiederherstellungstests ist kein brauchbares Backup).

Angesichts der zunehmenden Angriffe ist die Datensicherung weit mehr als eine technische Anforderung: Sie ist eine Lebensversicherung für Unternehmen. Der World Backup Day erinnert uns daran, wie wichtig sie für die Widerstandsfähigkeit von Unternehmen ist: Vorausschauend zu handeln bedeutet, für das Unerwartete gewappnet zu sein.

Ist Ihr Unternehmen bereit?

Bei Rückfragen steht Ihnen Nameshield gerne zur Verfügung. Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren.

Treffen Sie Nameshield auf dem Cybersecurity Summit!

Seien Sie dabei, wenn sich in Hamburg die Crème de la Crème der IT-Security Branche trifft!

Welche Cybersecurity Strategien sind tragfähig für die Zukunft? Wie kann die Gewinnung von Frauen für das Arbeitsfeld IT-Security zum Kampf gegen den Fachkräftemangel beitragen? Welche Awareness-Maßnahmen tragen effektiv für ein besseres Bewusstsein für die Risiken der digitalen Welt bei?

Unseren Beitrag zur Erhöhung der Cybersecurity Awareness bereits im Kinderzimmer können Sie vor Ort live erleben – wir haben wieder die beliebten Pulpi-Bücher im Gepäck.

Am 14.05. um 14:45 Uhr bereiten wir uns auf der Zugspitze Bühne dann gemeinsam mit Ihnen auf eine kleine Sensation in der Welt der sicheren Domains vor: nach 14 Jahren des Wartens in 2026 öffnet die ICANN wieder ein Bewerbungsfenster für dotBrands – eine gTLD mit einer Endung Ihrer Wahl. Diskutieren Sie mit Joëlle Samaké (Country Coordinator Germany Nameshield GmbH) und Chris Mondini (Managing Director for Europe at ICANN) die IT-Sicherheitsmöglichkeiten, die dieses eigenen Stück Internet für Ihre Marke schaffen kann.

Für unsere Kunden haben wir eine begrenzte Anzahl kostenfreier Tickets für den Cybersecurity Summit. Sprechen Sie uns gerne unter salesgermany@nameshield.net an.

Wir freuen uns, Sie auf unserem Stand (A 18) zu begrüßen!

ICANN82: Stabilität, Sicherheit und Geschlossenheit als Gegengewicht zu den aktuellen Umwälzungen

Die Saison 2025 der ICANN-Meetings zur Internet Governance begann im März in der Smaragdstadt Seattle in den Vereinigten Staaten von Amerika. 2025, ein Jahr mit „außergewöhnlichen Zeiten“, wie es die Vorstandsvorsitzende Tripti Sinha nannte. Während die Welt durch geopolitische, aber auch technologische Entwicklungen wie KI oder Quantencomputer erschüttert wird, will die ICANN vor allem auf das „Kontrollierbare“ und die Chancen blicken mit der Vorbereitung der nächsten Runde neuer generischer TLDs und dem frischen Blick ihres Vorsitzenden Kurt Erik „Kurtis“ Lindqvist, der sein Amt 91 Tage vor ICANN82 antrat.

Der richtige Zeitpunkt für eine ehrliche Bestandsaufnahme

Anlässlich seines ersten Gipfels als amtierender ICANN-Präsident berichtete Kurt Erik Lindqvist, dass er von der Community gut aufgenommen wurde. Er wünscht sich, dass Probleme frühzeitig erkannt werden, um die ICANN-Prozesse reibungsloser zu gestalten und einen agileren Ansatz der Organisation zu ermöglichen. Für die nächste Runde neuer generischer Endungen, die eine entscheidende Herausforderung für die Organisation darstellt, sagte er, dass alles Notwendige getan werde, „um den Zeitplan einzuhalten“.

Tripti Sinha erinnerte daran, dass die ICANN ihren strategischen Plan für den Zeitraum 2026 bis 2030 fertiggestellt hat, um den künftigen Bedürfnissen gerecht zu werden, und betonte, dass die finanzielle Nachhaltigkeit ein weiteres zentrales Thema sei. Dieser Plan soll den Multi-Stakeholder-Ansatz und die Einbeziehung aller Interessengruppen fördern, die Kultur der kontinuierlichen Verbesserung fortsetzen, die Aufmerksamkeit der Interessengruppen auf neue Technologien lenken und die Sicherheit und Stabilität des Internets stärken. In einem ernsteren Ton wies sie darauf hin, dass wir uns in einer Welt befinden, die „unberechenbar“ geworden ist. Sie stellte klar, dass sich der menschliche Geist in „außergewöhnlichen Zeiten nach der Stabilität, Sicherheit und Einheit sehnt, die in den Mission Statements der ICANN enthalten sind“ und dass „ICANN eine zuverlässige und stabile Institution bleiben muss“.

Kurt Erik Lindqvist – amtierender Präsident der ICANN

Auf die Eröffnungszeremonie folgte eine Sitzung, die von Sally Costerton geleitet wurde, die nun als Beraterin des Präsidenten für das Engagement der Gemeinschaft fungiert. Sie leitete eine Sitzung zu einem Community-Feedback über die Funktionsweise der jährlichen Meetings, die von ICANN organisiert werden. Während bei der Einführung von ICANN82 1.828 Personen registriert waren, erfuhren die Teilnehmer, dass die Kosten für die Gipfeltreffen zwischen 2018 und 2024 um 31% gestiegen sind und derzeit ein Budget von 2,3 Millionen USD pro Treffen darstellen. Es wurden verschiedene Optionen diskutiert, wie z. B. die Teilnahme an den Gipfeltreffen kostenpflichtig zu machen oder, was wahrscheinlicher ist, die Anzahl der Präsenzveranstaltungen oder die Dauer der Gipfeltreffen zu reduzieren.

Die nächste Runde der neuen generischen TLDs wird immer konkreter

Wenn man bisher von April 2026 als Beginn der Bewerbungsfrist gehört hat, würde der 25. April als D Day gelten. Die nächste Runde hat auch einen bekannten Kostenpunkt mit einer Bewerbungsgebühr von 227.000 USD. Dieser Betrag beruht auf einer Hochrechnung von 1.000 Bewerbungen, mit denen ein finanzieller Ausgleich erreicht werden könnte. Das Programm zur Unterstützung von Bewerbern, mit dem unterversorgte geografische Gebiete gefördert werden sollen, ist ebenfalls auf dem Weg und nimmt bereits Anträge an. Auf der ICANN82 wurde bekannt, dass 13 Anträge initiiert wurden. Die Umsetzung aller Empfehlungen des Subpro Policy Development Process ist hingegen noch nicht abgeschlossen. Zu den aktuellen Schwerpunkten der laufenden Arbeiten gehören die Formulierung des Vertrags, den zukünftige Registry-Betreiber unterzeichnen müssen, und der wertvolle Leitfaden für Bewerbungen.

Dreizehn Jahre nach der letzten Runde der neuen generischen TLDs wurde auch eine Sitzung über das ICANN-Grant-Programm abgehalten. Dieses Programm zielt darauf ab, einen Teil des Reservefonds, der aus den Auktionen für Mehrfachbewerbungen stammt, durch finanzielle Unterstützung neu zu verteilen. Die Auktionen hatten einen Reservefonds von 240 Millionen US-Dollar ergeben. Für die 2024 beginnende Runde waren 10 Millionen US-Dollar für Projektträger vorgesehen, die eine Reihe von Kriterien erfüllen mussten. Das Programm wurde Opfer seines eigenen Erfolgs: 247 Anträge aus 64 Ländern gingen ein, die Gesamtfinanzierung hätte 83 Millionen US-Dollar betragen.

ICANN-Richtlinien im Schatten von Gesetzen zu Cybersicherheit und neuen Technologien

Während die Mitgliedstaaten die NIS2-Richtlinie zur Cybersicherheit in nationales Recht umsetzen und in den USA die letzten Schiedsverfahren über den letzten Entwurf des CIRCIA-Gesetzes (Cyber Incident Reporting for Critical Infrastructure Act) laufen, werden in der ICANN weiterhin mehrere verwandte Themen diskutiert. Dies gilt für den Zugriff auf die Registrierungsdaten von Domainnamen im Rahmen legitimer Bedürfnisse. Auf Anregung des Governmental Advisory Committee (GAC), das die Regierungen vertritt, werden Möglichkeiten zur Authentifizierung von rechtmäßigen Antragstellern in Betracht gezogen, damit diese spezifisch identifiziert werden können, um bei Anträgen auf Datenzugriff bevorzugt behandelt zu werden. Das künftige System soll vor allem auf spezifische Fälle von unmittelbaren Bedrohungen reagieren, die mit der Ausbeutung von Kindern, Angriffen auf die Integrität von Personen oder kritischen Infrastrukturen verbunden sind.

Bezüglich des missbräuchlichen Gebrauchs des DNS erklärte die Compliance-Abteilung der ICANN fast ein Jahr nach der Einführung restriktiver Maßnahmen für Registrierungsstellen und Registrare, dass derzeit 46 Untersuchungen zu DNS-Missbrauch mit Mitigationsmaßnahmen laufen, die über 5400 Domainnamen betreffen.

Ein weiterer Trend ist, dass die mediane Zeit bis zur vollständigen Behebung einer Missbrauchsmeldung im Falle von Phishing und Malware 7,5 Tage beträgt. Dieser Zeitraum hat sich seit der Einführung der ICANN-Maßnahmen verkürzt. Ein weiterer Schatten, der über ICANN82 liegt, ist der Regierungswechsel in den USA. Zwar hatte er bislang keine Auswirkungen auf ICANN, doch vor allem die Unberechenbarkeit der neuen Regierung warf bei den Teilnehmern viele Fragen auf.

Auch die KI wurde angesprochen. Eine Technologie, die wie Dr. Jekyll und Mr. Hyde Vorteile bringen kann, wenn sie als Ressource genutzt wird, z. B. um Missbrauch abzumildern, die aber auch für bösartige Zwecke genutzt werden kann, indem sie immer raffinierteren Missbrauch begeht. Auch das Thema eines Governance-Rahmens wurde angesprochen. Ein Thema, an dem das Internet Governance Forum und das globale Forum WSIS+20, das von der Internationalen Fernmeldeunion und den Vereinten Nationen organisiert wird, arbeiten sollten.

Abschließend bleibt festzuhalten, dass ICANN82 von der Neugier geprägt war, die durch den Auftritt des neuen Präsidenten ausgelöst wurde, dessen öffentliches Forum am Ende des Gipfels zeigte, dass jede Äußerung geprüft und analysiert wurde. Ein Gipfel, auf dem auch der sehr instabile technologische, rechtliche und geopolitische Kontext, in dem wir uns befinden, nicht ausgespart wurde. Dieser Instabilität können Lösungen gegenübergestellt werden, die Sicherheit, Zuverlässigkeit und Stabilität bieten. Da man dazu neigt, zu sagen, dass Steine und Immobilien eine solide Investition sind, ist auch der Erwerb einer dotBrand im Hinblick auf die nächste Runde im nächsten Jahr eine solide Investition. Sie ermöglicht es Ihnen, Eigentümer eines Stücks Internet zu werden, eines vor Angriffen geschützten Namensraums, in dem als zuverlässig geltende Adressen eingerichtet werden können, damit Ihre Zielgruppen Sie finden und Sie sich vertrauensvoll an Sie wenden können, und zwar dauerhaft über einen langen Zeitraum hinweg. In diesen Zeiten müssen auch die Begriffe wie Unabhängigkeit und Nähe berücksichtigt werden. In diesem Zusammenhang sei daran erinnert, dass Nameshield seit über 30 Jahren ein unabhängiger europäischer Akteur ist, zu dessen Fachgebieten das Management von dotBrand-Projekten gehört.

Bildquelle: Veronika Andrews via Pixabay

Backorder oder ‘Wie man „first come, first served“ wird’

Wie geht man vor, wenn man an einem Domainnamen interessiert ist, der von einem Dritten gehalten wird? Um diesen möglichst sicher in das eigene Portfolio aufnehmen zu können, besteht eine erfolgsversprechende Möglichkeit darin, ihn sofort in dem Moment zu registrieren, in dem er wieder öffentlich verfügbar wird.

Der Besitz eines Domainnamens ist zeitlich befristet, die Besitzdauer liegt in der Regel zwischen ein und zehn Jahren. Er läuft ab, wenn sein Inhaber ihn nach Ablauf des Vertrags nicht verlängert, wodurch er nach dem Prinzip „wer zuerst kommt, mahlt zuerst“ wieder für einen anderen Inhaber zur Registrierung zur Verfügung steht.

Backorder – was genau ist das?

Wenn sich das Ablaufdatum der Registrierung eines Domainnamens nähert, wird der Inhaber von seiner Registrierungsstelle benachrichtigt, damit er eine Verlängerung vornehmen kann. Er kann dies bis zum Ende der Redemption Phase tun, dem Zeitraum nach dem Ablaufdatum des Domainnamens. Wenn der Registrant nichts unternimmt, folgt je nach Domainendung ein Zeitraum von fünf Tagen, der so genannte „Pending Delete“, in dem keine Maßnahmen ergriffen werden können.

Der Backorder(oder auch Snapback oder Nameback) ist ein Dienst, der es ermöglicht, eine Überwachung eines von einem Dritten registrierten Domainnamens einzurichten und im Falle der Aufgabe oder Nichtverlängerung des Domainnamens eine automatisierte Registrierung vorzunehmen. Die Registrierung kann bei bestimmten TLDs, bei denen eine Automatisierung nicht möglich ist, auch manuell erfolgen.

Das Ziel: der Schnellste sein!

Zwar kann die Information über die bevorstehende Löschung eines Domainnamens über das WHOIS abgerufen werden, und somit kann das Verfahren zur Wiedererlangung eines Domainnamens theoretisch auch manuell durchgeführt werden, doch ist dieser Vorgang für die wirklich attraktiven Domainnamen nicht erfolgsversprechend.

Diese Domainnamen werden oft von einer Vielzahl von Anbietern und Lösungen automatisch überwacht, um sie sofort (innerhalb von Sekunden) anzumelden, sobald sie wieder frei werden. Um solche Domainnamen zu gewinnen, müssen die eingesetzten Robots demnach sehr leistungsfähig sein und die Registrierungsstrategien müssen auf den überwachten Domainnamen zugeschnitten sein.

Es kann vorkommen, dass bei mehreren eingestellten Backorders Auktionen stattfinden und der Domainname dem Höchstbietenden zugeteilt wird.

Die Bestellung eines Backorders garantiert also nicht, dass der Domainname wiederhergestellt wird: Der Inhaber kann den Domainnamen bis zum Ende der Redemption Phase verlängern oder eine andere Lösung zur Registrierung kann schneller in der Einreichung sein.

Holen Sie sich Domainnamen automatisch über unseren Backorder-Dienst zurück

Die automatischen Wiederherstellungsroboter von Nameshield senden in immer kürzeren Abständen Warnungen, je nachdem, wie weit die Public Domain-Rückfallphasen für den überwachten Domainnamen fortgeschritten sind, um so früh wie möglich im Rahmen der Wiederherstellung aktiv werden zu können.

Je nach Art der TLD und des Domainnamens richtet Nameshield ein Multi-Request-System ein, um die Erfolgschancen zu vervielfachen, indem es seine automatisierten Abrufroboter mit externen Robotern kombiniert. Nameshield wählt je nach dem zu überwachenden Namen das am besten geeignete System aus.

Diese Leistung kann auch von Kunden abonniert werden, die über das Wiederverfügbarwerden eines Domainnamens informiert werden möchten, ohne ihn registrieren zu wollen.

Wenn Sie Unterstützung benötigen oder Fragen zum Thema Backorder haben, steht Ihnen Nameshield gerne zur Verfügung. Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren.

Die Überwachung des Wiederverfügbarwerdens eines Domainnamens ist hingegen keine Lösung für den Fall, dass ein Domainname Ihre Markenrechte verletzt. Lesen Sie in einem der nächsten Artikel, welche Möglichkeiten Ihnen zur Verfügung stehen, um die Registrierung eines Domainnamens anzufechten.

Apple verschiebt seinen Zeitplan für die Kürzung der Gültigkeitsdauer von SSL/TLS-Zertifikaten um 6 Monate

Am 17. Oktober 2024 berichteten wir von der Bekanntmachung Apples, die maximale Gültigkeitsdauer öffentlicher SSL/TLS-Zertifikate bis 2027 schrittweise auf 45 Tage zu reduzieren.

Seitdem wurden neue Informationen zu diesem Thema veröffentlicht. Darunter eine neue Ankündigung von Apple, mit dem neuen Ziel den Zeitplan um sechs Monate zu verschieben und Zertifikate im März 2028 auf 47 Tage zu begrenzen:

  • 15. März 2026 => Zertifikatslaufzeiten und DCV-Validierung auf 200 Tage reduziert
  • 15. März 2027 => Zertifikatslaufzeiten und DCV-Validierung auf 100 Tage reduziert
  • 15. März 2028 => Zertifikatslaufzeit auf 47 Tage reduziert
  • 15. März 2028 => DCV-Validierungsdauer: 10 Tage

Das CA/B Forum hat sich seinerseits am 24. November 2024 des Themas angenommen, insbesondere mit dem Ziel, erste Schritte zur Organisation des Umgangs mit öffentlichen Kommentaren zu unternehmen.

Nameshield verfolgt weiterhin die aktuellen Entwicklungen und wird regelmäßig über das Thema berichten.

Treffen Sie das Nameshield Team in Köln auf den Mysecurity Days (19.-21. November)

Die Cybersecurity-Community trifft sich auf dem mySecurityEvent, das vom 19. bis 21. November 2024 im RheinEnergieStadion in Köln stattfindet, um für eine digital sichere Welt zu werben.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch an Stand 12, um sich mit uns über die Kernthemen Domain- und DNS-Sicherheit auszutauschen und werden sicher auch wieder einige Plüsch-Pulpis im Gepäck haben.

Als Sponsor können wir außerdem einige Freitickets vergeben, geben Sie dafür einfach ‚Nameshield bei der Ticketbuchung auf mysecurityevent.de als Kontaktperson an.

Verkürzung der Laufzeit von SSL/TLS-Zertifikaten auf 45 Tage bis 2027: Apple macht den ersten Schritt

Am 9. Oktober teilte Apple dem CA/Browser Forum mit, dass es auf GitHub einen Entwurf für die Abstimmung über zwei wichtige Ereignisse in der Lebensdauer von SSL/TLS-Zertifikaten zur Kommentierung veröffentlicht hat:

  • Schrittweise Verkürzung der Höchstdauer öffentlicher SSL/TLS-Zertifikate auf 45 Tage bis 2027

  • Schrittweise Verkürzung der Wiederverwendungsfrist für DCV-Challenges auf 10 Tage bis 2027

Im März 2023 kündigte Google in seinem Fahrplan „Moving Forward, Together“ an, dem CA/B-Forum eine Verkürzung der maximal möglichen Gültigkeitsdauer für öffentliche TLS-Zertifikate von 398 Tagen auf 90 Tage anzubieten. Seit dieser Ankündigung wartet der Markt gespannt auf Googles Bestätigung, vor allem aber auf den Zeitplan für die Umsetzung… bisher ohne Erfolg. Mozilla seinerseits kündigte vor einigen Wochen an, dem Beispiel von Google bei seinem Firefox-Browser folgen zu wollen, ohne weitere Details zu nennen.

Apple hat nun den ersten Schritt getan und am 9. Oktober bekannt gegeben, zukünftig sowohl die Lebensdauer von Zertifikaten auf 45 Tage zu verkürzen (statt wie erwartet 90 Tage) als auch die Dauer der DCV-Challenges auf 10 Tage zu begrenzen, gemäß dem unten stehenden Zeitplan. Ein echter Paukenschlag:

  • Sep-15-2025 => Zertifikate und DCV-Validierungszeiten auf 200 Tage reduziert
  • Sep-15-2026 => Zertifikate und DCV-Validierungszeiten auf 100 Tage reduziert
  • Apr-15-2027 => Zertifikate und DCV-Validierungszeiten auf 45 Tage reduziert
  • Sep-15-2027 => DCV Validierungszeit: 10 Tage

Was steckt hinter der Entscheidung, welche Folgen hat sie und wie können Sie sich als Domaininhaber auf die Veränderungen vorbereiten?

Kontext und Analyse:

Im ersten Stadium wird die Veröffentlichung von den Marktteilnehmern kommentiert werden, bevor die formelle Abstimmung im CA/B-Forum erfolgt, über die wiederum die Mitglieder abstimmen: die Herausgeber von Internet-Browsern (Google, Mozilla, Apple und Microsoft…) einerseits und die Zertifizierungsstellen andererseits. Sicherlich wird es noch Änderungen geben, aber die Grundidee steht und der Prozess ist in Gang.

Die Softwarehersteller sind sich in der Tat einig, dass die Lebensdauer von Zertifikaten verkürzt werden muss. Unter den Zertifizierungsstellen unterstützt Sectigo, einer der wichtigsten Akteure in der Zertifikatsbranche, die Initiative bereits. Es ist davon auszugehen, dass die Dinge von nun an schnell voranschreiten werden und in den kommenden Wochen oder Monaten nur wenige Kommentare eingehen und ein Votum verfasst wird. Sobald wir mehr über die Bestätigung der Laufzeiten und des Zeitplans wissen, werden wir Sie natürlich informieren.

Erwartete Ergebnisse:

  • Lebensdauer von Zertifikaten: Ob 90 Tage, 45 Tage oder sogar weniger, diese Verkürzung ist keine Überraschung mehr und hat erhebliche Auswirkungen auf das Portfolio öffentlicher Zertifikate. Die Zertifikate können nicht mehr manuell verwaltet werden. Der Markt hat mit dem Übergang zur Automatisierung begonnen, insbesondere durch CLMs (Certificate Lifecycle Managers). Für Unternehmen und Organisationen wird es darauf ankommen, sich auf Partner zu verlassen, die so viele Verbindungen wie möglich zwischen Organisationen, Zertifizierungsstellen und CLMs anbieten können.
     
  • Dauer der DCV-Abfrage: Eine Verkürzung der Dauer der DCV-Abfrage auf 10 Tage hätte, sofern sie validiert wird, erhebliche Auswirkungen, vielleicht sogar mehr als eine Verkürzung der Lebensdauer von Zertifikaten. Bislang hat die Branche Domainnamen 398 Tage lang vorvalidiert und dabei nur einmal die DCV-Anforderung verwendet. Die Ankündigung von Apple würde somit die Verwendung einer DCV-Challenge für praktisch alle Bestellungen erzwingen, was einen großen Paradigmenwechsel darstellen und Verbindungen mit einem weiteren Baustein im Ökosystem mit sich bringen würde: dem DNS. Bei der DCV-Abfrage (Domain Control Validation) wird in die Zone des/der im Zertifikat aufgeführten Domainnamens/-namen eingegriffen, im Idealfall sofort, um das Zertifikat zu validieren.
     
  • Dauer der Organisationsauthentifizierung: Apple hat nichts zum Thema der Gültigkeitsdauer der Organisationsauthentifizierung für OV-Zertifikate bekannt gegeben, die derzeit 825 Tage beträgt. Es kursieren jedoch Gerüchte, dass diese auf 398 Tage oder sogar 365 Tage verkürzt werden könnte.

Was Sie bereits jetzt tun können:

Der Schlüssel zu einer erfolgreichen Zertifikatsverwaltung liegt in der Automatisierung. Eine Zertifikatslebensdauer von 45 Tagen entspricht 9 Eingriffen pro Jahr und Zertifikat. Eine manuelle Verwaltung wird damit utopisch. Wir empfehlen Ihnen folgende Lösungsbausteine:

  1. Zertifikatsanbieter/Zertifizierungsstelle (CA): ein vertrauenswürdiger Partner, der Sie bei Problemen mit der Authentifizierung in Ihrem Unternehmen und Ihrer Domain unterstützt. Das Dienstleistungsniveau ist der Schlüssel zu einem guten Management. Ein Multi-CA-Partner wird daher empfohlen, um die Abhängigkeit von einer einzigen CA zu begrenzen, wie im Falle der jüngsten Rückschläge von Entrust.
     
  2. Registrar/Primärer DNS: Die Beherrschung des primären DNS der in den Zertifikaten aufgeführten Domainnamen wird zum Schlüssel für die Zustellung. Jedes Mal, wenn ein Zertifikat ausgestellt wird, wird ein TXT oder CNAME in der/den betreffenden Zone(n) installiert. Eine Verbindung zwischen der CA und dem DNS ist unerlässlich.
     
  3. CLM-Editor: Der CLM hat die Aufgabe, das Zertifikatsportfolio zu inventarisieren, Regeln für die Verwaltung des Zertifikatsportfolios festzulegen und den gesamten Bestellprozess zu automatisieren, von der Erstellung von CSRs bis zum Einsatz von Zertifikaten auf Servern. Um ordnungsgemäß zu funktionieren, ist der CLM auf Verbindungen mit CAs oder Zertifikatslieferanten angewiesen.

Vorbereitung bedeutet also, die geeignetste Lösung auf der Grundlage dieser drei Dimensionen zu ermitteln und diese Analyse durchzuführen, um die Auswirkungen in Bezug auf Verfahren, Technologie und Budget – im Idealfall – vor Ende des ersten Halbjahres 2025 zu verstehen.

Der Ansatz von Nameshield:

Nameshield nimmt als Registrar und Anbieter von Multi-AC-Zertifikaten eine besondere Stellung auf dem Markt ein. Seit über 10 Jahren stellt die Authentifizierung von Organisationen und Domains mit Zertifikaten unser Tagesgeschäft dar. Einerseits haben wir eine enge Beziehung zu den größten CAs auf dem Markt (Digicert, Sectigo, GlobalSign), andererseits beherrschen wir den DNS-Brick für die DCV-Validierung. Infolgedessen können wir öffentliche Zertifikate fast sofort ausstellen. Nicht zuletzt verfügt Nameshield über Beziehungen zu den wichtigsten Akteuren auf dem CLM-Markt, so dass Sie eine umfassende Verbindung zwischen den verschiedenen an der Zertifikatsverwaltung beteiligten Parteien sicherstellen können. Auf diese Weise können wir Sie dabei unterstützen, sich gut auf die oben genannten Herausforderungen vorzubereiten.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an unser Verkaufsteam oder an unser Team für Zertifikate.